Nierenkrebs

Ihr Spezialist in Düsseldorf für das Nierenkarzinom

Diagnostik und Therapie bei Ihrem Urologen in Düsseldorf

Bei Nierenkrebs handelt es sich um eine vergleichsweise selten auftretende urologische Krebserkrankung. Jährlich erkranken etwa 8.800 Männer und 5.100 Frauen daran (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft). Es gibt unterschiedliche Risikofaktoren, die die Entstehung eines Nierenkarzinoms fördern können. Dazu gehören z. B. Rauchen, Bluthochdruck oder eine Niereninsuffizienz im Endstadium (Stadium 5).

Alles, was Sie grundlegend über das Thema Nierenkrebs – von der Diagnostik bis zur Behandlung – wissen sollten, erklären wir Ihnen auf dieser Seite. Dabei handelt es sich um allgemeine Informationen. Bitte beachten Sie, dass diese einen Besuch inkl. Untersuchung bei uns in der urologischen Praxis in Düsseldorf nicht ersetzen können.

Rufen Sie uns bei Fragen oder zur Terminvereinbarung einfach unter 0211 – 292 601 87 an oder schreiben Sie uns eine Mail an info(at)urologie-in-duesseldorf.de.

Hintergrundwissen: So sind die Nieren aufgebaut

Die Aufgabe der Nieren ist es, Giftstoffe und Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut zu entfernen. Weiterhin sind sie dazu da, den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers über die Harnausscheidung zu regulieren.

Jeder Mensch besitzt zwei Nieren (insofern keine entnommen werden musste oder eine anatomische Anomalie vorliegt): eine links und eine rechts neben der Wirbelsäule, im hinteren Bauchraum, dicht unterhalb des Zwerchfells.

Bei Erwachsenen sind die Nieren im Durchschnitt etwa 11,5 cm lang, 5,5 cm breit und 3,7 cm dick. Sie wiegen um die 160 g. Mit ihrer in der Mitte nach innen gekrümmten Seite ähneln sie in ihrer Form einer Kidneybohne. Die Vertiefung wird als Nierenpforte bezeichnet.

Die Nierenarterie, die mit Abfallstoffen beladenes Blut in die Niere transportiert, und die Nierenvene, die das gereinigte Blut in den Körper führt, verlaufen durch diese Nierenpforte. Zudem ist sie der Durchlass für Lymphgefäße, Nerven und die Harnleiter, die den in der Niere gebildeten Urin in die Harnblase führen.

Zum Schutz z. B. vor Stoßverletzungen ist jede Niere von einer Bindegewebskapsel, darüber einer dicken Fettschicht und einer weiteren dünnen Bindegewebshülle umgeben. Diese Strukturen verankern sie auch an der hinteren Bauchwand.

Die drei inneren Bereiche der Nieren

Jede Niere lässt sich in ihrem Inneren in drei Bereiche unterteilen: Außen liegt die Nierenrinde, danach schließt sich das Nierenmark an. Im Bereich der Nierenpforte liegt das Nierenbecken.

Das Nierengewebe enthält rund 1 Million kleiner Filtereinheiten (Nephrone), die für die Wäsche des Blutes und die Urinbildung zuständig sind. Jedes einzelne Nephron besteht aus einem Nierenkörperchen und einem dazugehörigen Harnkanälchen (Tubulus). Zusammen bilden sie eine funktionelle Einheit. Durch Filterung des Blutes bilden die Nierenkörperchen jeden Tag ca. 120 Liter Primärharn.

Die Harnkanälchen sind dazu da, den Großteil der filtrierten Salze und der Flüssigkeit zurückzugewinnen und dem Blut erneut zuzuführen. Übrig bleiben etwa 1,5 Liter Urin, die der Körper täglich über die Harnleiter in die Blase leitet und die wiederum über die Harnröhre ausgeschieden werden.

Die Nierenkörperchen liegen in der äußeren Nierenrinde. Die Harnkanälchen durchziehen das weiter innen gelegene Nierenmark. Über sog. Sammelröhren münden sie in die Nierenkelche. Sie fangen den fertigen Urin auf und leiten ihn in das Nierenbecken weiter. Über den Harnleiter gelangt der Urin aus dem Nierenbecken zur Harnblase.

Nierenkrebs
Was ist Nierenkrebs?

Ist ein bösartiger Tumor in der Niere entstanden, sprechen wir von Nierenkrebs. Ein Nierenkarzinom bildet sich, wenn einzelne Zellen der Nieren entarten und sich bösartig verändern. Ist dies der Fall, beginnen die Zellen ungehemmt zu wuchern. Sie wachsen unkontrolliert und teilen sich dann, wenn sie es eigentlich nicht sollten. Zudem sterben sie auch nicht ab, wenn sie normalerweise absterben sollten. Entartete Zellen können dann in das gesunde Gewebe einwachsen und auch ihren angestammten Platz im Gewebe verlassen und Metastasen bilden.

Typische Risikofaktoren, die die Entstehung von Nierenkrebs fördern können, sind Rauchen (auch Passivrauchen), Bluthochdruck und Übergewicht. Eine mangelnde körperliche Aktivität scheint das Risiko, ein Nierenkarzinom zu entwickeln, ebenfalls zu erhöhen. Auch eine sog. terminale Niereninsuffizienz kann die Entstehung fördern. Dabei handelt es sich um ein chronisches Nierenversagen im Endstadium, das z. B. infolge einer Nierenschädigung durch Diabetes, Bluthochdruck oder eine polyzystische Nierenerkrankung entsteht.

Möglich ist auch eine erbliche Komponente bzw. eine genetische Disposition. Ein höheres Lebensalter kann ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Nierenkrebs verbunden sein. Expertinnen und Experten vermuten darüber hinaus, dass der häufige Kontakt mit halogenierten Kohlenwasserstoffen im Beruf oder eine langjährige Aussetzung von Röntgenstrahlen Nierenkrebs auslösen können.

Arten von Nierenkrebs

Nierenzellenkarzinom

Die häufigste Art von Nierenkrebs ist das Nierenzellkarzinom. Es entsteht, wenn die Epithelzellen der Nephronen entarten. Es gibt unterschiedliche Typen des Nierenzellkarzinoms:

  • Klarzelliges Nierenzellkarzinom
    Bei histopathologische Analyse zeigen sich die Krebszellen als klar oder sehr blass.
  • Nicht klarzelliges Nierenkarzinom
    Hierbei unterscheidet man zwischen dem papillären und dem chromophilen Nierenzellkarzinom. Der papilläre Typ bildet häufig fingerartige Fortsätze (Papillen) in den Tumoren. Bei der chromophilen Variante besteht der Tumor wie beim klarzelligen Nierenkarzinom aus blassen Zellen, die jedoch deutlich größer sind.
  • Darüber hinaus gibt es noch seltenere Varianten des Nierenzellkarzinoms. Dazu gehören:
    • Kollektorkanal-RCC
    • Multilokuläres zystisches RCC
    • Medulläres Karzinom
    • Muzinöses tubuläres und spindelzelliges Karzinom
    • Neuroblastom-assoziiertes RCC
    • Ductus-Bellini-Karzinom
    • Nicht klassifiziertes Nierenzellenkarzinom (passt vom Aussehen her in keine andere Kategorie oder es ist mehr als ein Typ von Krebszellen vorhanden)

Übergangszellkarzinom

Es hat seinen Ursprung nicht in der Niere selbst, sondern in der Auskleidung des Nierenbeckens – also dort, wo die Harnleiter auf die Nieren treffen. Diese Auskleidung besteht aus den sog. Übergangszellen. Sie sehen so aus wie die Zellen, die die Harnleiter und die Blase auskleiden. Entwickelt sich ein Tumor aus diesen Übergangszellen, so ähnelt er in der Histologie z. B. Blasenkrebs.

Wilms-Tumor

Diese Form von Nierenkrebs wird auch als Nephroblastom bezeichnet. Der Wilms-Tumor entsteht aus Zellen, die den Nierenzellen eines Embryos ähneln. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch von einem embryonalen Tumor. Kinder erkranken zwar sehr selten an Nierenkrebs, doch sollte dies der Fall sein, ist es meist ein Wilms-Tumor. Häufig sind in diesem Fall Kinder unter 5 Jahren betroffen.

Nieren-Sarkom

Ein Nieren-Sarkom entsteht in den Blutgefäßen oder im Bindegewebe der Niere. Es handelt sich dabei um eine äußert seltene Form eines Nierenkarzinoms.

Nierenbeckenkarzinom

Hierbei entsteht der Tumor im Nierenbecken – meist aus dem Gewebe der Harnwege, die an den Nieren entspringen.

Symptome bei Nierenkrebs

Wie bei anderen (urologischen) Krebserkrankungen so ruft auch ein Nierenkarzinom oft lange Zeit keine Beschwerden hervor. Deutliche wahrnehmbare Symptome zeigen sich häufig erst in fortgeschrittenen Stadien, wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht oder wenn er bereits gestreut hat. Diese Symptome können mit einem Nierenkarzinom in Verbindung stehen:

  • Blut im Urin (Hämaturie)/rötlich gefärbter Urin
  • Schmerzen im Bereich der Niere/der Flanken bzw. dumpfer Schmerz an der Seite, der in den Rücken ausstrahlen kann
  • Von außen tastbare Verhärtung
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Anhaltendes Fieber
  • Sehr starkes Schwitzen
  • Neu auftretender Blutdruckanstieg
  • Blutarmut
  • Geschwollene Beine
  • Erhöhter Kalziumspiegel im Blut
  • Leberfunktionsstörungen mit Erhöhung der alkalischen Phosphatase (AP)
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Brechreiz
  • Bei Männern: Krampfaderbruch im Hoden

Hat das Karzinom bereits gestreut und Metastasen gebildet, können weitere Symptome hinzukommen. Mögliche Anzeichen für Knochenmetastasen können Schmerzen und Spontanfrakturen sein. Bei Lungenmetastasen kann es zu Atemnot und Brustschmerzen kommen. Hirnmetastasen können u. a. mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen oder Krampfanfällen einhergehen.

Diagnostik bei Nierenkrebs in unserer Praxis in Düsseldorf

Besteht bei Ihnen der Verdacht auf ein Karzinom in Ihrer Niere, können wir mit verschiedenen Untersuchungen die Diagnose sichern oder sie bestenfalls ausschließen. In unserer Praxis in Düsseldorf bieten wir Ihnen an:

  • Anamnese mit körperlicher Untersuchung
  • Ultraschall der Nieren
  • Blutuntersuchungen (Blutbild inkl. Blutgerinnung und Werten von Natrium, Kalium und Kalzium, Nierenwerte, Leberwerte und alkalische Phosphatase)
  • Urinuntersuchungen

Zusätzlich können wir bildgebende Verfahren wie Röntgen, eine MRT- oder CT-Untersuchung hinzuziehen.

Behandlung von Nierenkrebs

Wie genau das Karzinom in der Niere behandelt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab: so z. B. dem Tumorstadium, dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Es gibt folgende Möglichkeiten der Therapie:

  • Operation bei einem nicht metastatsierten Nierenzellkrebs
    Ein lokal begrenzter Nierenzellkrebs, der bisher nicht metastasiert hat, wird grundsätzlich operativ entfernt – sofern es möglich ist. Gelingt es, den Tumor vollständig auszuschneiden, ist Nierenkrebs durchaus heilbar. Sollte es möglich sein, wird organerhaltend operiert. Das bedeutet, dass nur der vom Krebs befallene Teil der Niere entfernt wird (partielle Nephrektomie). Der Eingriff erfolgt standardmäßig als offene Operation. Das bedeutet, dass Sie einen längeren Bauchschnitt erhalten, der sich – abhängig von der Lage des Tumors – am Bauch oder an der Flanke befindet. In manchen Fällen ist es auch möglich, die Teilentfernung der Niere minimal-invasiv über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchzuführen. In manchen Fällen ist eine OP, bei der ein Teil der Niere erhalten bleibt, nicht möglich. Dann muss das komplette Organ entfernt werden (radikale Nephrektomie). Ist die zweite Niere gesund, ist dies meist kein Problem. Die gesunde Niere kann die Funktion der anderen mit übernehmen.
  • Operation bei metastasiertem Nierenkrebs
    Sollte der Krebs bereits in andere Organe gestreut haben, ist mit der operativen Entfernung oft leider keine Heilung mehr zu erzielen. Dennoch kann es sinnvoll sein, das Nierenkarzinom – also den Primärtumor – zu entfernen. Dies kann die Lebensqualität verbessern, indem z. B. lokale Schmerzen oder Blutungen gelindert werden. In manchen Fällen kann das Leben der Patientin oder des Patienten auf diese Weise verlängert werden.
  • Aktive Überwachung
    Handelt es sich um einen kleineren Nierentumor, der noch keine Metastasen gebildet hat, kann auch die sog. Aktive Überwachung eine Behandlungsoption sein. Dabei erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen ggf. mittels bildgebender Verfahren. Die Aktive Überwachung kann bei Patientinnen und Patienten sinnvoll sein, die an weiteren Erkrankungen leiden und bei denen eine OP oder eine andere Form der Krebstherapie zu belastend wäre.
  • Ablative Therapie
    Alternativ zur Aktiven Überwachung kann eine ablative Therapie erfolgen. Hierbei wird versucht, das Tumorgewebe direkt und ohne größeren operativen Eingriff zu entfernen. Dies kann durch Kälte (Kryoablation) oder Hitze (Radiofrequenzablation) erfolgen. Bei beiden Möglichkeiten werden das Einführen und die Arbeit der Sonde an einem Bildschirm, z. B. mit Ultraschall oder CT, überwacht.
  • Systemische Therapie
    Bei einem fortgeschrittenen und/oder metastasierenden Nierenzellkrebs können Medikamente in Form von Infusionen oder Tabletten die Behandlung unterstützen. Es gibt verschiedene Substanzgruppen:

    • Tyrosinkinasehemmer, die die Signalwege in den Krebszellen hemmen, deren Wachstum steuern und zusätzlich die Neubildung von Blutgefäßen, die der Tumor zum Wachsen braucht, blockieren
    • mTOR-Hemmer, die das unkontrollierte Wuchern der Krebszellen einschränken
    • Checkpoint-Hemmer, die das Immunsystem dazu animieren, gezielt gegen die Tumorzellen aktiv zu werden
    • VEGF-Antikörper, die die Neubildung von Blutgefäßen, die der wachsende Nierentumor zur Versorgung braucht, unterbinden sollen
  • Lokale Behandlung der Metastasen
    Manche Metastasen lassen sich – abhängig von ihrer Lage, Anzahl und Größe – operativ entfernen mit Bestrahlung behandeln.
Ihr Ansprechpartner und Begleiter bei Nierenkrebs in Düsseldorf: PD Dr. med. Raschid Hoda

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Nieren nicht richtig arbeiten und Sie oben genannte Symptome bei sich verspüren, vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer urologischen Praxis in Düsseldorf. PD Dr. med. Raschid Hoda ist als Facharzt für Urologie und Experte für Uro-Onkologie Ihr erfahrener und vertrauensvoller Ansprechpartner. Er wird Sie ausführlich untersuchen. Sollte sich dabei ein positiver Befund ergeben, wird Dr. Hoda mit Ihnen alle nötigen Schritte durchgehen und Sie während und nach Ihrer Behandlung z. B. mit einer medikamentösen Tumortherapie begleiten oder Ihren Gesundheitszustand mit weiteren Vorsorgeuntersuchungen überwachen.

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