Diagnostik und Therapie bei Ihrem Urologen in Düsseldorf
Etwa 31.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr an Blasenkrebs. Unter 10 Betroffenen ist der Tumor bei 7 Personen auf die Schleimhaut begrenzt. Bei den übrigen 3 ist er bereits in die Muskelschicht eingewachsen (Quelle: Krebsinformationsdienst). Es gibt viele Risikofaktoren, die die Entstehung eines Blasenkarzinoms fördern können. Dazu gehören das Rauchen, bestimmte chemische Substanzen oder auch häufige oder chronische Entzündungen der Harnblase.
Alles, was Sie grundlegend über das Thema Blasenkrebs – von der Diagnostik bis zur Behandlung – wissen sollten, erklären wir Ihnen auf dieser Seite. Bitte beachten Sie jedoch, dass es sich dabei um allgemeine Informationen handelt. Sie können einen Besuch bei uns in der urologischen Praxis in Düsseldorf nicht ersetzen.
Rufen Sie uns bei Fragen oder zur Terminvereinbarung einfach unter 0211 – 292 601 87 an oder schreiben Sie uns eine Mail an info(at)urologie-in-duesseldorf.de.
Grundwissen: So ist die Harnblase aufgebaut
Bei der Blase (Vesica urinaria) handelt es sich um ein dehnbares, muskuläres Hohlorgan. Es liegt im Unterbauch im kleinen Becken, hinter den Schambeinen und der Schambeinfuge. Die Blase sammelt den Harn aus den Harnleitern und speichert ihn, bis ein gewisser Füllungszustand erreicht ist. Dann tritt der Harndrang auf, der Sie zur Entleerung der Blase über die Harnröhre auffordert. Damit Sie den andauernd gebildeten Urin kontrolliert entleeren können, gibt es den Schließmuskel.
Die Harnblase lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: den auf der Oberseite sitzenden Blasenscheitel (Apex), den mittig gesessenen Blasenkörper (Corpus) und den Blasengrund (Fundus). Wenn Ihre Blase gut gefüllt ist, lässt sich ihr Scheitel durch Ihre Bauchdecke erstasten.
In den oberen Teil der Blase münden die beiden Harnleiter. Sie haben einen schrägen Verlauf und jeweils eine schlitzförmige Mündung, die einen ventilartigen Verschluss bildet. Auf diese Weise kann der Harn nicht mehr in Richtung der Nieren zurückfließen.
Im Blasenkörper, der sich trichterförmig nach unten zur Harnröhre verengt, wird der Harn gespeichert. Dieser Teil wird auch als Blasenhals bezeichnet. Dieser und der Blasengrund liegen in der Regel auf dem Beckenboden auf. Durch ihn zieht die Harnröhre, durch die der Urin nach außen gelassen wird.
Struktur der Harnblase
Das Innere der Blase ist – ähnlich wie die Harnleiter – mit einem mehrschichtigen Deckgewebe, dem sogenannten Urothel, ausgekleidet. Unter dieser Schleimhaut befindet sich eine dünne Bindegewebsschicht (Submukosa, auch Lamina propria), die Kollagenfasern und elastische Fasern enthält. Zudem durchzieht sie ein dichtes Geflecht aus Blutgefäßen, die das Urothel versorgen und anfallende Urinbestandteile abtransportieren. Ist die Blase leer, ist die Bindegewebsschicht faltig. Bei zunehmender Füllung faltet sie sich auf und kann sich so vergrößern.
Unter dieser Submukosa liegt eine Schicht aus glatten Muskelzellen, die Tunica muscularis. Durch ihre Kontraktionen unterstützt sie die Entleerung Ihrer Blase. Die Muskelzellen gehören einem grob gebündelten, dreidimensionalen Netz an glatten Muskelzellen an, dem Musculus detrusor vesicae. Zwischen dem Netz findet sich häufig Bindegewebe.
Schließlich gibt es noch die faserig bindegewebige äußere Wandschicht der Blase (Tunica adventitia). Sie schafft den Anschluss zum umgebenden Gewebe der Blase. An der Blasenspitze wird die Muskelschicht der Blase von der Tunica serosa überzogen, einer speziellen Gewebeschicht, die auch Teil des Bauchfells ist.
Was ist Blasenkrebs?
Bei Blasenkrebs handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung der Harnblase. Blasenkrebs entsteht, wenn sich Zellen verändern. Diese teilen sich auf einmal schneller als normale, gesunde Zellen. Gelangen diese veränderten Zellen neben der Blase in andere Organe oder anderes Gewebe, so können sich dort Metastasen bilden.
Der Hauptrisikofaktor für die Erkrankung ist das Rauchen, denn es erhöht das Risiko für die Bildung eines Blasenkarzinoms um das Doppelte bis Sechsfache im Vergleich zu einem Nichtraucher. Dabei ist nicht nur aktives Rauchen gefährlich – auch passive Raucher können betroffen sein.
Möglich sind aber auch berufliche Einflüsse, z. B. der Kontakt mit krebserregenden Stoffen ohne Schutzmaßnahmen. In Verdacht stehen auch die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente. Ihre Wirkstoffe können u. U. die Blase schädigen. Wie auch bei anderen Krebsarten, so kann auch beim Blasenkrebs eine erbliche Komponente nicht ausgeschlossen werden. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Blasenkrebs sind eine chronisch entzündliche Schädigung der Blasenschleimhaut (z. B. durch Blasensteine oder nicht behandelte Infektionen) oder eine schlechte Ernährung mit wenig Flüssigkeitszufuhr und viel Alkoholkonsum. Auch Umweltgifte können eine Rolle spielen.
Arten von Blasenkrebs
Grundsätzlich können wir zwischen zwei Arten von Blasenkrebs unterscheiden: dem nicht-muskelinvasiven Blasentumor und dem muskelinvasiven Blasentumor.
Nicht-muskelinvasiver Blasentumor
In diesem Fall ist das Tumorwachstum auf die Blasenschleimhaut begrenzt und das Karzinom wächst innerhalb der Harnblase. Dazu gehören
- nicht-invasive papilläre Tumore, die warzenförmig in die Blase hineinwachsen und bei denen es sich in der Regel um eine frühe Form von Blasenkrebs handelt
- flächig wachsender Blasenkrebs (Carcinoma in situ), der flächendeckend auf der Harnblasenschleimhaut (Urothel) wächst und ein hohes Risiko für Rezidive hat
- gut differenzierte nicht-invasive Blasentumore, die den gesunden Zellen der Blase in Optik und Funktion ähnlich sind und vergleichsweise langsam wachsen
- schlecht bis undifferenziert nicht-invasive Blasentumore, die anders als die gesunden Zellen aussehen, nicht mehr funktional sind und aggressiv und schnell wachsen
Muskelinvasiver Blasentumor
Bei dieser Form von Blasenkrebs wächst der Tumor durch die Muskelschicht der Harnblase in das umliegende Gewebe ein. Er breitet sich zusehends in folgenden Schritten aus: Zunächst wächst das Karzinom in die Muskelschicht der Harnblase ein und kann dann die Muskelschicht der Harnblase befallen. Danach wächst der Tumor in umliegendes Fettgewebe ein und befällt umliegendes Gewebe und Organe. Bei Männern ist dies meist die Prostata, bei Frauen Gebärmutter oder Scheide.
Symptome bei Blasenkrebs
Tückisch ist, dass ein Harnblasenkarzinom in einem frühen Stadium oft eine „stille“ Krankheit ist. Das bedeutet, dass der Tumor vorerst keine oder nur sehr allgemeine Beschwerden verursachen kann. Männer denken oft eher an Prostatabeschwerden, während Frauen die Erkrankung z. B. für eine hartnäckige Blasenentzündung halten.
Erste Symptome für Blasenkrebs können sein:
- Schmerzlose Blutungen aus der Blase bzw. ein rötlich oder bräunlich verfärbter Urin
- Häufiger Harndrang, jedoch wird nur eine geringe Harnmenge abgesondert
- Erschwertes Wasserlassen
- Schmerzen beim Wasserlassen
Warnsignale für einen fortgeschrittenen Blasenkrebs sind zusätzlich:
- Schmerzen im Unterleib und in der Nierenregion
- Vergrößerte Lymphknoten (v. a. bei Metastasierung)
- Knochenschmerzen
Auch wiederkehrende Blasenentzündungen können in Zusammenhang mit Blasenkrebs stehen.
Früherkennung hilft: Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig
In Deutschland gibt es ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm mit Angeboten, die von allen Krankenversicherungen bezahlt werden. Leider fällt die Harnblasenkrebs-Vorsorge bisher nicht darunter. Dennoch empfehlen wir Ihnen – gerade bei entsprechenden Risikofaktoren – regelmäßig zur Krebsvorsorge zu kommen und auch die konventionelle urologische Vorsorge wahrzunehmen.
Diagnostik bei Blasenkrebs in unserer Praxis in Düsseldorf
Besteht bei Ihnen der Verdacht auf ein Karzinom in Ihrer Harnblase, folgen verschiedene Untersuchungen, um das Ergebnis zu sichern oder die Verdachtsdiagnose auszuschließen.
In unserer Praxis in Düsseldorf bieten wir Ihnen neben der Anamnese und der klassischen körperlichen Untersuchung an:
- Klassische Urinuntersuchungen ggfls. mit Urinkultur
- Urinzytologie: Untersuchung auf Tumorzellen im Urin, die sich von einem Karzinom gelöst haben
- Bestimmung der Tumormarker über Blut und/oder Urin
- Ultraschalluntersuchung
- Blasenspiegelung zur Beurteilung der Schleimhaut der Blasenwand und ggfls. zur Entnahme von Gewebeproben (Biopsie)
Zusätzlich können wir bildgebende Verfahren wie Röntgen, eine MRT- oder CT-Untersuchung hinzuziehen.
Behandlung von Blasenkrebs
In der Regel arbeiten für die Krebstherapie Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammen. Dazu gehören neben Urologen auch Chirurgen, Onkologen und Psychologen.
Wie die Erkrankung behandelt werden kann, hängt von ihrer Art und ihrem Stadium ab. Für die Planung der Therapie ist wichtig, die groß das Karzinom ist, wo es genau sitzt, wie weit es sich ausgebreitet hat und wie schnell es wächst. Anhand dieser Ergebnisse ermitteln die Ärzte das genaue Krankheitsstadium. Es gibt folgende Möglichkeiten für die Behandlung:
- Operative Entfernung des Tumors
Ist der Tumor oberflächlich und hat nur die Blasenschleimhaut befallen, lässt er sich über eine Blasenspiegelung per Endoskop entfernen. Er wird hierbei schichtweise mit einer Elektroschlinge abgetragen. Dieser Eingriff nennt sich transurethale Elektrosektion von Blasengewebe (TUR oder TUR-B). Möglich sind ergänzende Medikamente, die als Spülung direkt in die Harnblase eingebracht werden (z. B. lokale Chemotherapie oder örtliche Immuntherapie). - Zystektomie
In manchen Fällen reicht die oben genannte Vorgehensweise nicht aus. Zur Krebsbehandlung muss die Blase dann chirurgisch entfernt werden. Dies kann z. B. bei muskelinvasiven Tumoren oder bei Patienten mit einem besonders aggressiven Karzinom der Fall sein. - Chemotherapie
Ein weiterer Baustein in der Behandlung von Blasenkrebs kann eine zusätzliche Chemotherapie vor oder nach der OP sein. Sie zielt darauf ab, Krebszellen im gesamten Körper durch zellwachstumshemmende Medikamente (sog. Zytostatika) abzutöten. Mit der Chemotherapie kann der Behandlungserfolg u. U. verbessert und das Risiko für die Bildung von Metastasen verringert werden. Sollten bereits Metastasen vorhanden sein, kann die Chemotherapie dabei helfen, diese zu bekämpfen oder die Lebenszeit zumindest zu verlängern. - Bestrahlung/Strahlentherapie
In Kombination zur Chemotherapie ist oft auch eine Strahlentherapie sinnvoll – z. B. wenn keine Zystektomie möglich oder eine Alternative dazu gewünscht wird. Die Bestrahlung erfolgt von außen durch den Körper und kann Krebszellen schädigen.
Ihr Ansprechpartner und Begleiter bei Blasenkrebs in Düsseldorf: PD Dr. med. Raschid Hoda
Wenn Sie Blasenprobleme haben und sich nicht wohlfühlen, vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer urologischen Praxis in Düsseldorf. PD Dr. med. Raschid Hoda ist als Facharzt für Urologie und Experte für Uro-Onkologie Ihr erfahrener und vertrauensvoller Ansprechpartner. Er wird Sie ausführlich untersuchen. Sollte sich dabei ein positiver Befund ergeben, wird Dr. Hoda mit Ihnen alle nötigen Schritte durchgehen und Sie während und nach Ihrer Behandlung z. B. mit einer medikamentösen Tumortherapie oder zu weiteren Vorsorgeuntersuchungen begleiten.
Spezialist in Düsseldorf für Blasenkrebs: Jetzt Kontakt aufnehmen!
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