Hodenkrebs

Ihr Spezialist in Düsseldorf für das Hodenkarzinom

Diagnostik und Therapie bei Ihrem Urologen in Düsseldorf

Schätzungen des Robert-Koch-Instituts zufolge erkranken in Deutschland jährlich etwa 4.200 Männer an Hodenkrebs. Im Vergleich zu anderen Tumorerkrankungen sind die Betroffenen in der Regel noch sehr jung – durchschnittlich 38 Jahre (Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft). Die gute Nachricht ist aber, dass die Chancen einer vollständigen Heilung bei Hodenkrebs gut sind – noch besser sind sie, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt wird. Daher ist die urologische Vorsorge auch so wichtig.

Alles, was Sie grundlegend über das Thema Hodenkrebs – von der Diagnostik bis zur Behandlung – wissen sollten, erklären wir Ihnen auf dieser Seite. Hierbei handelt es sich allerdings nur um allgemeine Informationen, die einen Besuch bei uns in der urologischen Praxis in Düsseldorf nicht ersetzen können.

Rufen Sie uns bei Fragen oder zur Terminvereinbarung einfach unter 0211-292 601 87 an oder schreiben Sie uns eine Mail an info(at)urologie-in-duesseldorf.de.

Grundwissen: So sind die Hoden aufgebaut

Die beiden Hoden gehören zu den männlichen Geschlechtsorganen und werden auch als männliche Keimdrüsen, Testes oder Testikel bezeichnet. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die männlichen Geschlechtshormone und Spermien zu produzieren.

Sie befinden sich jeweils frei beweglich am Samenstrang im Hodensack (Skrotum). Dies ist eine Hauttasche zwischen den Beinen, dem Penis und der Dammregion. Die Hoden sind aus der Körperhöhle ausgelagert, damit die temperaturempfindlichen Spermien nicht geschädigt werden. Im Hodensack ist die Temperatur daher etwa zwei bis zweieinhalb Grad niedriger als im Bauchraum.

Die Hoden haben eine längliche Form, einen Durchmesser von etwa drei Zentimetern und eine Länge von etwa vier Zentimetern. Seitlich sind sie abgeflacht. Ihr Gewicht beträgt etwa 25 bis 30 Gramm. Am oberen Ende jedes Hodens befindet sich der Kopf des Nebenhodens. An der Rückseite liegt jeweils der Nebenhodenkörper.

Im Inneren sind die männlichen Keimdrüsen durch viele Bindegewebsbalken und Scheidewände in 250 bis 300 kleine Läppchen, die sog. Lobuli testis, unterteilt. Die Hodenläppchen enthalten vielfach geschwungene Hodenkanälchen. Im hinteren Teil des Hodens münden diese in ein verzweigtes System von Ausführungsgängen (Hodennetz, Rete testis).

Die Hodenkanälchen bestehen aus einer bindegewebigen Hülle und einem Keimepithel. Dieses setzt sich wiederum aus den Keimzellen oder deren Vorstufen sowie Sertoli-Stützzellen zusammen. Aus den Keimzellvorstufen werden die männlichen Keimzellen (Spermien). Die Sertoli-Stützzellen helfen bei der Spermienbildung. Weiterhin liegen zwischen den Hodenkanälchen die Leydig-Zwischenzellen. Sie sind für die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron zuständig.

Was ist Hodenkrebs?

Bei Hodenkrebs handelt es sich um eine bösartige Erkrankung. Sie entsteht meist nur in einem der beiden Hoden und kann im weiteren Verlauf Nebenhoden und Samenleiter erfassen.

Die Ursachen für die Entstehung sind derzeit noch nicht endgültig geklärt. Klar ist jedoch, dass ein Hodenhochstand ein maßgeblicher Faktor für die Entstehung der Erkrankung sein kann. Hierbei sind die Hoden nicht – wie üblich – im Laufe der Embryonalzeit in den Hodensack abgestiegen. Liegt eine derartige Hodenfehllage vor, ist das Risiko, später ein Karzinom im Bereich des nicht abgestiegenen Hodens zu erkranken, um das 10-fache erhöht. Das Risiko bleibt auch erhöht, wenn der Hodenhochstand im Kindesalter operativ gerichtet wurde.

Zudem kann auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, ist erhöht, wenn Sie Sohn eines Hodentumorpatienten sind oder Ihr Bruder erkrankt ist.

Arten von Hodenkrebs

Die Hoden enthalten verschiedene Zelltypen. Theoretisch kann sich aus jeder Art eine bösartige Geschwulst entwickeln. Die meisten Karzinome gehen von den Keimzellen aus. Daher sprechen wir UrologInnen in diesem Zusammenhang oft auch von Keimzelltumoren.

Keimzelltumore lassen sich in zwei große Gruppen unterteilen:

Seminome

Sie gehen vom Keimepithel des Hodens aus und bilden atypische Keimzellen, die sich grundlegend von gesunden Spermatogonien (Stammzellen im Keimepithel des Hodens, die beim Mann für die kontinuierliche Produktion von Spermien verantwortlich sind) unterscheiden. Seminome breiten sich in der Regel in den Hodenkanälchen (Tubulus seminiferi) aus. Im weiteren Verlauf kann der Tumor die Tubulusmembran durchbrechen und sich an die Blutgefäße und Lymphgefäße anschließen. Dadurch kann es zu einer Bildung von Metastasen kommen.

Es gibt drei Subtypen: Klassische Seminome, Seminome mit Riesenzellen und Spermatozytäre Seminome.

Nicht-Seminome

Hierbei handelt es sich um Hodentumore, die nicht von den Spermatogonien ausgehen. Sie bestehen aus einer einzelnen Tumorkomponente wie

  • dem embryonalen Karzinom
    Der Tumor geht in diesem Fall aus den pluripotenten Stammzellen hervor, d. h. aus undifferenzierten Zellen, die auf natürliche Weise in einem frühen Embryonalstadium gebildet werden. Diese Art von Tumor ist besonders bösartig.
  • dem Teratom
    Diese Art von Karzinom entsteht aus Abkömmlingen aller drei Keimblätter. Bei Kindern sind Teratome oft gutartig, bei Männern nach der Pubertät meist bösartig. Tritt der Tumor bei Erwachsenen auf, besteht die Gefahr einer frühzeitigen Metastasierung.
  • dem Dottersacktumor
    Diese Krebsart besteht ausschließlich aus Dottersacktumorzellen und ist die häufigste Tumorarzt bei Kindern unter drei Jahren.
  • Chorionkarzinom
    Die Zellen des Chorionkarzinoms ahmen die Zellen der Plazenta nach. Der Tumor ist sehr bösartig und kann zu einer frühen Metastasierung führen.

Zusätzlich gibt es noch die seltenen Leydig- und Sertoli-Zelltumore. Sie gehen von den Testosterin produzierenden Zellen und dem Stützgewebe des Hodens aus.

Eine andere Möglichkeit ist, dass der Primärtumor nicht im Hoden sitzt, sich dort jedoch Metastasen von Karzinomen anderer Organe bilden.

Symptome bei Hodenkrebs
  • Tastbare knotige Veränderungen am Hoden (schmerzhaft, aber auch ohne Schmerzen möglich)
  • Schweregefühl im Hoden
  • Vergrößerung/Anschwellung des Hodens
  • Ziehende Hodenschmerzen
  • Schmerzen in der Leistengegend
  • Schweregefühl des Hodens
  • Ein- oder beidseitiges Brustwachstum (Gynäkomastie)
  • Rückenschmerzen bei fortgeschrittener Erkrankung, wird durch Vergrößerung der Lymphknoten im hinteren Bauchraum hervorgerufen

Sollten Sie diese Veränderungen an Ihrem Hoden und damit verbundene Beschwerden bei sich feststellen, vereinbaren Sie bitte dringend einen Termin in unserer Praxis.

Hodenkrebs
Diagnostik bei Hodenkrebs

Besteht der Verdacht auf ein Karzinom in Ihrem Hoden, sind verschiedene Untersuchungen notwendig, um das Ergebnis der Diagnose zu sichern oder den Verdacht bestenfalls ausschließen zu können. Neben der Anamnese und der klassischen körperlichen Untersuchung sind notwendig:

  • eine Ultraschalluntersuchung der Hoden
  • eine Blutuntersuchung, allgemein und auf Tumormarker
  • eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe)
  • evtl. auch eine Tastuntersuchung der Brust

Zusätzlich können wir bildgebende Verfahren wie Röntgen, eine MRT- oder CT-Untersuchung hinzuziehen.

Behandlung bei Hodenkrebs

Hodenkrebs ist eine gut behandelbare und oft sogar heilbare Tumorerkrankung – sofern das Karzinom rechtzeitig erkannt wird. In diesem Zusammenhang verweisen wir erneut auf die Wichtigkeit der Krebsvorsorge und der urologischen Vorsorgeuntersuchung. Die Prognose für die Heilung hängt vor allem davon ab, welche Messwerte die Tumormarker aufweisen, welche Art von Tumor bei Ihnen vorliegt, ob er bereits Metastasen gebildet hat – und falls ja, wo – und wie Sie auf die Behandlung ansprechen.

Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten der Behandlung:

  • Orchiektomie
    In der Regel ist der erste Behandlungsschritt eine operative Entfernung des krebserkrankten Hodens. Ist der Tumorbefall fortgeschritten, kann zunächst eine Chemotherapie durchgeführt und die OP zurückgestellt werden. Im Rahmen der Orchiektomie (auch: Ablatio testis) wird der betroffene Hoden mit Nebenhoden und Samenstrang chirurgisch entfernt. In manchen Fällen lässt sich die OP auch so gestalten, dass ein Teil des Hodens erhalten bleiben kann. So kann er im besten Fall weiterhin Hormone produzieren.
  • Lymphknotenentfernung im hinteren Bauchraum
    Das Ausmaß des Eingriffes richtet sich nach dem Stadium des Tumors. Sind die entsprechenden Lymphknoten im CT unauffällig, ist es möglich, nur in bestimmten Lymphknotenarealen Lymphknoten zu entfernen. Ist ein Lymphknotenbefall nachgewiesen, muss das OP-Feld erweitert werden.
  • Wait-and-see-Strategie/Surveillance-Strategie
    Bei Patienten ohne Lymphknotenbefall und Metastasierung ist es in manchen Fällen möglich, abzuwarten. Allerdings sind sorgfältige und engmaschige Kontrollen notwendig.
  • Chemotherapie
    Die Chemo – wie die Therapie umgangssprachlich abgekürzt wird – ist oft eine zentrale Säule in der Behandlung von Krebserkrankungen und kann auch bei Hodenkrebs gute Dienste leisten. Die per Infusion, Spritze oder Tabletten verabreichten Wirkstoffe greifen in den Vermehrungszyklus der Krebszellen ein und sollen diese abtöten. Bei Hodenkrebs wird die Chemotherapie in der Regel dann angeordnet, wenn sich die Erkrankung im Körper ausgebreitet hat. Bei Semiomen wird die Behandlung meist erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium eingesetzt – also dann, wenn Metastasen in Lymphknoten oder in den Organen vorliegen. Bei Nicht-Semiomen ist es oft sinnvoll, die Chemotherapie schon in einem frühen Krankheitsstadium anzuordnen – entweder als ergänzende Maßnahme direkt im Anschluss an die Hodenentfernung oder nach Entfernung befallener Lymphknoten im Bauch.
  • Strahlentherapie
    Die Bestrahlung ist eine Möglichkeit, Krebszellen mit radioaktiver Strahlung zu zerstören. Sie eignet sich zur Behandlung von Semiomen in einem frühen Tumorstadium. Das bedeutet, dass noch keine oder nur kleine Metastasen der Lymphknoten und Organe vorhanden sein dürfen. Bestrahlt wird das Gebiet an der Bauchhinterwand, rechts und links der Bauchschlagader – oder zusätzlich zur Beckenregion mit den Beckengefäßen. Das Ziel liegt darin, die Entwicklung von Lymphknotenmetastasen zu verhindern oder vorhandene Tochtergeschwüre abzutöten. Die Bestrahlung kann auch das Mittel der Wahl sein, wenn bei der Kontrolluntersuchung des zweiten Hodens eine frühe Krebsform festgestellt wird.
Informationen zur Fruchtbarkeit bei/nach Hodenkrebs

Muss der erkrankte Hoden entfernt werden, bedeutet das nicht, dass die Zeugungsfähigkeit verloren geht. Durch den verbleibenden Hoden bleibt diese in der Regel erhalten. Es ist jedoch möglich, dass die Fruchtbarkeit durch die Chemo- und/oder Strahlentherapie eingeschränkt wird. Der Hodenkrebs selbst kann sich auf die Produktion und Qualität der Spermien auswirken. Bei einem bestehenden Kinderwunsch können Sie z. B. eine Kryokonservierung (Social Freezing) vornehmen lassen. Das bedeutet, dass Sie vor der Behandlung eine Samenspende abgeben und die Samenzellen in einer Samenbank tiefgefroren und für eine spätere künstliche Befruchtung aufbewahrt werden.

Ihr Ansprechpartner und Begleiter in Düsseldorf bei Hodenkrebs: PD Dr. med. Raschid Hoda

Wenn sich einer Ihrer Hoden verändert und Sie Beschwerden verspüren, vereinbaren Sie bitte einen Termin in unserer urologischen Praxis in Düsseldorf. Als Facharzt für Urologie und Experte für Uro-Onkologie ist PD Dr. med. Raschid Hoda Ihr erfahrener und vertrauensvoller Ansprechpartner. Er wird Sie ausführlich untersuchen. Sollte sich dabei der Befund eines Hodenkarzinoms ergeben, wird Dr. Hoda mit Ihnen alle nötigen Schritte durchgehen und Sie während und nach Ihrer Behandlung z. B. mit einer medikamentösen Tumortherapie oder zu weiteren Vorsorgeuntersuchungen begleiten.

Spezialist in Düsseldorf für Hodenkrebs: Jetzt Kontakt aufnehmen!

Haben Sie Fragen an Ihren Spezialisten in Düsseldorf zum Thema Hodenkarzinom oder sind Sie interessiert an einem Termin in unserer Privatpraxis für Urologie? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf oder buchen Sie einfach online einen Termin.

0211-292 601 87
info(at)urologie-in-duesseldorf.de
Termin vereinbaren

Bild: © LightFieldStudios / elements.envato.com