Zyste in der Prostata

Zyste in der Prostata

Was Sie über die gutartige Veränderung wissen sollten

Manchmal bemerkt man im eigenen Körper etwas, das nicht mehr so ist wie gewohnt: das Wasserlassen fühlt sich anders an, die Ejakulation verläuft ungewohnt oder es entsteht der Eindruck, dass etwas nicht stimmt. Da solche Unregelmäßigkeiten häufig mit der Prostata zu tun haben, denken viele Männer zunächst an eine ernsthafte Erkrankung. Doch nicht jede Auffälligkeit hat einen bedrohlichen Hintergrund. Eine mögliche Erklärung ist eine Zyste: ein kleiner, flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Drüsengewebe, der grundsätzlich harmlos ist, aber in manchen Fällen Beschwerden verursacht. Hier erfahren Sie, was hinter einer Zyste in der Prostata steckt und wann eine ärztliche Behandlung sinnvoll ist.

Zyste in der Prostata
Wenn sich Flüssigkeit staut: Wie eine Zyste in der Prostata entsteht

Eine Zyste in der Prostata ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum, der sich innerhalb des Drüsengewebes der Vorsteherdrüse bildet. Im Gegensatz zu einem Tumor entsteht sie nicht durch Zellwachstum, sondern durch eine Ansammlung von Flüssigkeit, die von einer dünnen Wand umgeben ist – ähnlich einer kleinen Blase. Diese Flüssigkeit besteht aus Prostatasekret, das normalerweise über feine Ausführungsgänge in die Harnröhre abgegeben wird.

Es enthält Enzyme, Eiweiße, Zitronensäure und Zink – alles Bestandteile, die für die Samenflüssigkeit wichtig sind. Wenn einer dieser Gänge verengt oder blockiert ist, kann sich das Sekret stauen und in einem abgeschlossenen Bereich ansammeln. Aus diesem Stau entwickelt sich mit der Zeit eine Zyste.

So kann sich eine Prostatazyste bemerkbar machen

Die kleine Kammer im Gewebe ist häufig unauffällig und verursacht keinerlei Beschwerden. Je nach Größe und Lage kann sie jedoch auf umliegende Strukturen drücken und dadurch verschiedene Symptome hervorrufen. Diese Anzeichen ähneln oft denen anderer Prostataerkrankungen, was die Abgrenzung ohne ärztliche Untersuchung schwierig macht. Typische Beschwerden können sein:

Dazu kann es kommen, wenn die Zyste auf die Harnröhre drückt und den Urinfluss behindert. Betroffene bemerken, dass der Urinstrahl weniger kräftig ist oder während des Wasserlassens plötzlich stoppt und erneut einsetzt. In manchen Fällen dauert das Wasserlassen dadurch länger oder fühlt sich unvollständig an.

Übt der flüssigkeitsgefüllte Hohlraum Druck auf die Blase oder den Blasenhals aus, denkt das Nervensystem fälschlicherweise, dass die Blase bereits voll sei – selbst wenn sich nur wenig Urin darin befindet. Manche Männer müssen deshalb deutlich öfter zur Toilette, vor allem nachts (Nykturie). In anderen Fällen tritt der Harndrang sehr plötzlich auf und lässt sich nur schwer unterdrücken (Inkontinenz/Dranginkontinenz).

Betroffene beschreiben das Empfinden oft als dumpf, ziehend oder unangenehm belastend – ähnlich einem Muskelverspannungsgefühl. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Zyste auf umliegendes Gewebe oder Nerven im Bereich des Unterbauchs drückt. Die Beschwerden können dauerhaft bestehen oder in bestimmten Situationen stärker auftreten, etwa beim Sitzen oder nach längerem Stehen.

Während des Samenergusses ziehen sich die Prostatamuskeln zusammen, um die Samenflüssigkeit in die Harnröhre zu befördern. Liegt dort eine Zyste, kann sie Druck auf empfindliche Bereiche ausüben oder den Ablauf stören. Das führt in einigen Fällen zu einem stechenden oder brennenden Schmerz beim Ejakulieren, der kurzzeitig während oder nach dem Höhepunkt auftreten kann.

Befindet sich die Zyste in der Nähe der Samenwege, kann sie deren Verlauf verändern und so den Transport der Samenflüssigkeit behindern. Die Prostata liegt an einer zentralen Verbindung zwischen Samenleitern und Harnröhre. Wird dieser Bereich verengt, gelangt weniger Ejakulat nach außen oder der Spermienanteil sinkt. Solche Veränderungen fallen oft erst bei einem unerfüllten Kinderwunsch auf.

Wenn eine Zyste in der Nähe des Enddarms liegt, kann sie sich besonders beim Sitzen oder während des Stuhlgangs bemerkbar machen. Beim längeren Sitzen verstärkt das Körpergewicht den Druck auf die Prostata, wodurch ein unangenehmes Empfinden entstehen kann. Beim Stuhlgang spannt sich die Beckenbodenmuskulatur an, was den Druck auf die Umgebung der Zyste erhöht und ein Ziehen oder Brennen auslösen kann.

Harmlos, aber nicht zu unterschätzen: Warum eine Abklärung trotzdem wichtig ist

Eine Zyste verändert das Gewebe nicht bösartig und entwickelt sich in der Regel nicht zu einem Karzinom. Das Risiko für Prostatakrebs steigt dadurch also nicht.

Dennoch ist es wichtig, entsprechende Symptome ärztlich abklären zu lassen. Das liegt daran, dass ähnliche Beschwerden auch bei anderen Erkrankungen der Prostata vorkommen können, etwa bei einer Entzündung (Prostatitis), einer gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) oder in seltenen Fällen bei bösartigen Veränderungen.

Eine ärztliche Untersuchung hilft, die Ursache sicher zu bestimmen und unnötige Sorgen zu vermeiden. So lässt sich einschätzen, ob die Zyste einfach beobachtet oder gegebenenfalls behandelt werden sollte.

Wie wird eine Zyste in der Prostata diagnostiziert?

Für eine genaue Diagnose führen wir in unserer Privatpraxis für Urologie in Düsseldorf zunächst eine Tastuntersuchung über Ihren Enddarm (digitale rektale Untersuchung) durch. Dabei lässt sich beurteilen, ob die Prostata vergrößert, verhärtet oder unregelmäßig beschaffen ist. Anschließend folgt der transrektale Ultraschall (TRUS). Hierbei führen wir eine dünne Ultraschallsonde vorsichtig in Ihren Enddarm ein. Die Sonographie ermöglicht eine präzise Darstellung der Prostata und zeigt, ob sich im Gewebe Veränderungen wie flüssigkeitsgefüllte Hohlräume befinden. Mit der Untersuchung können wir die Größe, Lage und Struktur so sehr genau beurteilen.

In bestimmten Fällen kann eine MRT-Untersuchung sinnvoll sein – etwa, wenn der Ultraschall kein eindeutiges Ergebnis liefert oder andere Veränderungen ausgeschlossen werden sollen. Durch die hohe Detailgenauigkeit der MRT können wir genau beurteilen, ob es sich um eine gutartige Zyste handelt und ob weiterer Handlungsbedarf besteht.

Wie kann man eine Zyste in der Prostata behandeln?

Ob und wie eine Zyste in der Prostata behandelt werden muss, hängt vor allem davon ab, ob sie Beschwerden verursacht oder nur zufällig z. B. während einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt wurde. In den meisten Fällen besteht kein Anlass zur Sorge: Kleine Zysten bleiben meist unproblematisch und verändern sich über längere Zeit nicht. In solchen Fällen genügt es, sie regelmäßig per Ultraschall zu kontrollieren, um sicherzugehen, dass sie nicht an Größe zunimmt.

Verursacht die Zyste jedoch Druckbeschwerden, Probleme beim Wasserlassen, Schmerzen o. Ä., stehen mehrere schonende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Punktion
    Über eine feine Nadel wird die Flüssigkeit unter Ultraschallkontrolle abgesaugt. Dadurch lässt der Druck nach.
  • Transurethrale Eröffnung
    Liegt die Zyste ungünstig oder kehrt sie nach einer Punktion zurück, lässt sie sich über die Harnröhre minimalinvasiv eröffnen. Das sichert den dauerhaften Abfluss.
  • Operative Entfernung
    Nur in sehr seltenen Fällen, etwa bei besonders großen oder komplizierten Zysten, ist eine chirurgische Entfernung notwendig.

Welche Methode im Einzelfall am besten geeignet ist, entscheiden wir nach der genauen Diagnose und in Abstimmung mit Ihnen.

Zyste in der Nähe der Samenwege: Kann die Behandlung die Fruchtbarkeit verbessern?

Wenn eine Zyste den Verlauf der Samenleiter oder Ausführungsgänge beeinträchtigt, kann sie den Abfluss der Samenflüssigkeit behindern und damit die Fruchtbarkeit einschränken. In solchen Fällen zielt die Behandlung darauf ab, den natürlichen Durchgang wiederherzustellen.

Die Behandlung schafft Raum, damit die Samenflüssigkeit wieder ungehindert abfließen kann. Ist der Kanal wieder frei, normalisiert sich in vielen Fällen auch die Fruchtbarkeit. Eine sorgfältige Nachkontrolle per Ultraschall oder ein Spermiogramm zeigt, ob der gewünschte Effekt erreicht wurde.

Diagnostik und Behandlung einer Zyste in der Prostata: Ihr Urologe Dr. Hoda in Düsseldorf

Dr. Hoda in Düsseldorf verfügt über umfassende Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Prostataerkrankungen, einschließlich gutartiger Zysten.

In den urologischen Privatpraxen in der Neunzigstraße und an der Düsseldorfer KÖ nimmt er sich Zeit für eine gründliche Untersuchung und bespricht jeden Befund verständlich und transparent mit Ihnen. So erhalten Sie die Sicherheit, die sie brauchen – von der ersten Abklärung bis zur individuellen Therapieempfehlung.

Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!

Bilder: © Pcess609 / © wen / stock.adobe.com

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