
Inkontinenz in jungen Jahren
Warum Sie nicht allein sind
Ob beim Sport, im Alltag oder in stressigen Phasen – die Kontrolle über die Blase zu verlieren, trifft viele Menschen unerwartet. Besonders in jungen Jahren fühlt sich dieses Thema oft unangenehm oder sogar beschämend an. Dabei handelt es sich keineswegs um ein seltenes Phänomen. Zahlreiche Frauen und Männer unter 40 sind von Inkontinenz betroffen, sprechen jedoch nur selten darüber. Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Möglichkeiten, mit ungewolltem Harnverlust umzugehen – diskret, effektiv und individuell auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Wer sich informiert, gewinnt nicht nur Sicherheit, sondern auch Lebensqualität zurück.
Inkontinenz: Was ist das?
Harninkontinenz ist der medizinische Fachbegriff für den ungewollten Verlust von Urin. Das bedeutet, dass Betroffene die Blasenentleerung nicht willentlich kontrollieren können.
Die Menge des Urinverlusts kann dabei stark variieren – von ein paar Tropfen bis hin zu einer vollständigen Blasenentleerung. Harninkontinenz tritt in verschiedenen Formen auf, darunter:
- Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)
Urin tritt bei körperlicher Belastung aus – z. B. beim Husten, Niesen oder Heben. - Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz)
Ein plötzlicher, kaum unterdrückbarer Harndrang führt zum ungewollten Urinabgang. - Mischinkontinenz
Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz. - Überlaufinkontinenz
Die Blase kann sich nicht vollständig entleeren, wodurch immer wieder kleinere Mengen Urin unkontrolliert abgehen.
Ungewollter Harnverlust betrifft mehr junge Menschen als Sie vielleicht denken
Inkontinenz ist kein reines Altersproblem – auch junge Erwachsene können durchaus darunter leiden. Laut der Gelben Liste liegt die Prävalenz von Harninkontinenz bei 18- bis 40-Jährigen bei etwa 6,1 %.
Besonders auffällig ist die hohe Betroffenheit unter jungen, sportlich aktiven Frauen. Studien zeigen, dass in bestimmten Sportarten, insbesondere solchen mit hoher körperlicher Belastung wie Trampolinspringen, Volleyball oder Marathonlauf, bis zu 80 % der Athletinnen von Harninkontinenz betroffen sein können. (Quelle: Verband Cistite.info APS)
Inkontinenz in jungen Jahren: Welche konkreten Auslöser gibt es?
Die oben genannten Zahlen verdeutlichen, dass Inkontinenz bei jungen Personen kein seltenes Phänomen ist. Die Ursachen dafür sind vielfältig und unterscheiden sich je nach Geschlecht, Lebensstil und gesundheitlicher Vorgeschichte. Mögliche Auslöser sind u. a.:
- ein schwacher Beckenboden, z. B. nach einer Geburt oder durch intensiven Sport
- hormonelle Einflüsse, etwa in der Stillzeit oder bei hormonellen Störungen
- neurologische Erkrankungen, wie z. B. Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen
- angeborene Fehlbildungen oder anatomische Besonderheiten
- Infektionen, die zu häufigem und plötzlichem Harndrang führen
- der Zusammenhang mit einer Reizblase
Harninkontinenz: Auch Stress kann eine Rolle spielen
Permanenter Termin- und Leistungsdruck, innere Anspannung sowie vegetative Unruhe – all das steht ebenfalls mit der Entstehung oder Verstärkung von Inkontinenz in Zusammenhang (insbesondere bei der sog. Dranginkontinenz).
Unter psychischer Belastung schüttet der Körper vermehrt Stresshormone aus, die nicht nur den Magen-Darm-Trakt, sondern auch die Blasenfunktion beeinflussen. Die Folge: Die Blasenmuskulatur reagiert empfindlicher und Betroffene verspüren häufiger oder plötzlich einen starken Harndrang – selbst wenn die Blase nur wenig gefüllt ist.
Zusätzlich kann Stress bestehende Beschwerden verstärken oder den natürlichen Umgang mit dem eigenen Körpergefühl beeinträchtigen. Ein Teufelskreis entsteht, denn die Angst vor „Unfällen“ in der Öffentlichkeit kann wiederum zu noch mehr innerem Druck führen.
Behandlung bei unkontrolliertem Harnverlust: Was tun bei Inkontinenz in jungen Jahren?
Die gute Nachricht: Inkontinenz ist behandelbar! Je früher Sie aktiv werden, desto größer ist die Chance auf dauerhafte Besserung. Die Therapie richtet sich dabei nach der genauen Form der Inkontinenz sowie den individuellen Lebensumständen. Hier sind bewährte Behandlungsansätze:
Beckenbodentraining
Eine gezielte Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur hilft besonders bei Belastungsinkontinenz. Die Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren und zeigen oft schon nach wenigen Wochen Wirkung.
Medikamentöse Therapie
Bei Dranginkontinenz können Medikamente helfen, die Blase zu beruhigen und den Harndrang zu regulieren.
Eine überaktive Blase sowie die Urge-Inkontinenz lassen sich auch durch Botulinumtoxin verbessern. Wir injizieren den Wirkstoff direkt in die Blasenwand. Dieser beruhigt die überaktive Muskulatur – das reduziert Harndrang und ungewollten Urinverlust. Die Wirkung hält meist mehrere Monate an.
Mehr dazu: Botox in die Blase: Wie funktioniert die Behandlung der Blasenschwäche?
Blasentraining
Hier lernen Sie, ihre Blasenentleerung gezielter zu steuern und den Harndrang besser zu kontrollieren.
Stressausgleich
Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation oder Yoga sowie evtl. eine psychologische Begleitung können eine wirksame Unterstützung sein. Wer Körper und Psyche gleichermaßen betrachtet, geht einen wichtigen Schritt in Richtung Besserung.
Behandlung von Grunderkrankungen
Wenn neurologische, hormonelle oder anatomische Ursachen vorliegen, zielt die Behandlung auf die zugrunde liegende Erkrankung ab – z. B. bei Hormonmangel oder Fehlbildungen.
Frühe ärztliche Begleitung
Ein frühzeitiges Gespräch ist entscheidend, um die passende Therapieform zu finden und die Lebensqualität spürbar zu verbessern. Dr. Hoda – Ihr erfahrener Urologe in Düsseldorf – ist gerne für Sie da.
Inkontinenz in jungen Jahren: Sie müssen sich nicht schämen!
Der unkontrollierte Verlust von Urin betrifft weitaus mehr Menschen als vermutet – auch junge, sportliche oder ansonsten gesunde Personen. Es handelt sich dabei um ein medizinisches Symptom, keine Schwäche und kein persönliches Versagen.
Je früher Sie das Gespräch mit Dr. Hoda suchen, desto besser stehen die Chancen, die Ursachen zu klären und eine passende Behandlung zu finden. Ob durch gezieltes Training, Medikamente oder andere Maßnahmen – viele Menschen erleben durch die richtige Therapie eine spürbare Verbesserung ihrer Lebensqualität. Offenheit gegenüber dem eigenen Körper ist der erste Schritt zu mehr Sicherheit und Wohlbefinden im Alltag.
Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin in unserer Privatpraxis für Urologie in Düsseldorf zu vereinbaren!
Ihre privatärztliche Praxis für Urologie, Andrologie und Uro-Onkologie in Düsseldorf
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